Sudan: Putsch-Generäle, Gold-Minen und Russlands Wagner-Group

Sudan: Putsch-Generäle, Gold-Minen und Russlands Wagner-Group

30. April 2023 2 Von Thomas Ertl

Der aktuelle Konflikt im Sudan mit über 500 Toten und 4.200 Verletzten zwischen den Generälen General Mohammed Hamdan Daglo (RSF: Rapid Response Force) der Para-Militärs und Abdel Fatah al-Burhan (reguläres Militär SAF) basiert auf der langen Geschichte rivalisierender Gruppen. Beide Armeen, also SAF und RSF, verfügen über je etwa 100.000 Soldaten.[1] Die SAF verfügt über die schwereren Waffen wie Kampfjets, die RSF über die bessere, weil leichtere Ausstattung für innerstädtische Auseinandersetzungen.[31] Es ist wie ein Bürgerkrieg ohne Bürger. Al-Burhan verlangt die Auflösung/Integration der RSF in die SAF. Daglo verweigert die Gefolgschaft, weil die Auflösung erst nach Übergabe an eine Zivilregierung erfolgen soll. Fakt ist: RSF und SAF sind im Krieg und eine Zivilregierung ist in weite Ferne gerückt.

Die Zivilbevölkerung ist in der Rolle eines Statisten, der sich wegducken muss, um nicht Kollateralschaden der kämpfenden Armeen zu werden. Schon im Jahr 2022 wurden über 14 Millionen Menschen gezählt, die humanitär unterversorgt sind. Die Zahl wächst aktuell noch schneller, denn nur noch 16 % der gewöhnlich Beschäftigten arbeiten noch.[2] Der große andere Teil ist auf der Flucht vor Waffengewalt und Überschwemmungen. Das Wetter ist geprägt von Hitze und immer kürzeren Regenzeiten. Die Ernteerträge sinken und die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen durch unregelmäßigen Regen steigt. Die meisten Einwohner sind abhängig von Ackerbau und Viehzucht. Im Jahr 2020 wurden über 100.000 Häuser durch Überschwemmungen zerstört oder stark beschädigt; 770.000 Menschen waren betroffen. Im Jahr 2022 wurden ca. 100.000 Menschen im Sudan vertrieben. [30]

Das Land leidet paradoxerweise an internationalen Begehrlichkeiten, weil der Sudan über Vorkommen an Gold, Diamanten, Erdöl[3] und eine strategisch relevante Küstenregion am Roten Meer verfügt. Abgesehen vom Meereszugang sind die Rohstoffe in der Vergangenheit Objekt der internen Auseinandersetzungen gewesen. Die Einnahmen aus dem Rohstoff-Handel sind hochkarätig und es sind die lukrativen Einnahmen, die eine effizientere Landwirtschaft zunichte machen. Wie begründet sich der Zusammenhang? Die These: Die Absicherung der Rohstoffpfründe und der Profit der Beteiligten verschlingen diese Einnahmen.

Ein Nebenkriegsschauplatz ist die fruchtbare Region am Nil, der auch Ägypten, Süd-Sudan und Äthiopien mit Wasser versorgt. Das führt zu Konflikten um den Bau von Staudämmen Äthiopiens. Der Nachbarstaat nutzt das Nil-Wasser für die Stromversorgung über den Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) und verringert das Volumen für die anderen „Nil“-Staaten, was zu diplomatischen Krisen führte. Der UN-Sicherheitsrat hat die Konfliktparteien aufgefordert, das Problem friedlich zu lösen.[4] Äthiopien sieht sich einer Allianz der anderen Nil-Staaten gegenüber. In der Nil-Region liegt aber die Lösung für alle beteiligten Staaten, wenn der Fokus nicht auf metallische und minerale Rohstoffe verengt wird. Dazu weiter unten.

Das Militär ist Elite und Industrie zugleich

Der aktuelle Konflikt ist im Wesentlichen eine Auseinandersetzung um die Ressourcen wie Öl, Diamanten und Edelmetalle. Es geht um den abgesicherten Zugriff auf die Ressourcen im Sudan, der nicht zur Ruhe kommt. Erst 2021 putschte das Militär gegen eine zivil-militärische Übergangsregierung, die sich auf einen Demokratisierungsprozess geeinigt hatte. Eine Protestbewegung im Jahr 2019 initiierte einen Demokratisierungsprozess. Langzeitherrscher Omar al-Baschir wurde entmachtet und der erfahrene Ökonom und Ex-UNO-Beamte Abdalla Hamdok neuer ziviler Premierminister, was eben bis 2021 hielt.

Das Militär putschte erneut mit der Begründung chaotischer Zustände. Hamdoks Geschichte war aber noch nicht zu Ende geschrieben, denn gut ein Monat später wurde er unter dem Druck mächtiger Demonstrationen wieder Premierminister, was allerdings nur bis zum Januar 2022 hielt. Hambok wollte zwischen Militär und ziviler Gesellschaft vermitteln, was unter anderem deshalb nicht gelang, weil er Subventionen für Treibstoff streichen und das sudanesische Pfund abwerten wollte, worunter die Zivilgesellschaft hätte noch mehr leiden müssen. Die Proteste erweiterten sich auch gegen Hamdok, der daraufhin demissionierte.[41] Er wurde zum Spielball des Militärs.

Das Muster ist in der Sahel-Zone immer gleich. Eliten aus der Militärakademie räumen zivile Regierungen mit der Parole für Frieden, Ordnung und Wohlstand aus dem Weg. In der Sahelzone, wo sich die Sahara immer weiter ausdehnt und die Lebensumstände der Einwohner drastisch schlechter werden, hat sich die einstige Kolonialmacht Frankreich zurückgezogen. Die Befriedung der Region scheiterte grandios. Die Sahelzone ist zum Putsch-Gürtel Afrikas mutiert. Das entstandene (ausländische) Vakuum wird militärisch von Russland qua Wagner-Söldner und Terror-Milizen der Islamisten besetzt. Letztere nutzen die Wüste als Rückzugsgebiet. [5]

Die Wagner-Gruppe (Private Military Company PMC) treibt ihr Unwesen im Sudan seit 2017. Die erste öffentliche Wahrnehmung der PMC datiert aus dem Jahr 2014, der Krim-Annektion durch Russland. Seitdem gilt PMC-Wagner als informeller Arm des russischen Militär-Geheimdienstes im Dienst des Kremls. Söldner-Armeen sind in Russland verboten, weshalb die PMC im Ausland registriert ist. Die PMC ist sozusagen spezialisiert auf Menschenrechtsverletzungen, denn wo die Söldner auftreten, kommt es zu Morden, Vergewaltigungen und Plünderungen. Sudans Diktator al-Bashir hatte eigens nach einem Besuch im Kreml die PMC-Wagner nach Sudan eingeladen, um die Beziehungen zu Russland auszubauen. Prigoschin ließ sich nicht zweimal bitten. Inzwischen ist die PMC-Wagner in Burkina Faso, Mail, Zentralafrikanische Republik, Mali, Libyen, Syrien etc. aktiv[32]. Der Sudan ist seither das Schlüsselland für die Mission „Afrika“.[33] Das Geschäftsmodell der Ressourcen-Förderung zugunsten diverser Firmen der PMC-Wagner – gegen Militär-Unterstützung – wird erfolgreich umgesetzt. Die Sahel-Region wird von einem großflächigem Firmennetz der PMC-Wagner überzogen. Die Aktivitäten der PMC-Wagner sind über den gesamten Globus gestreut: Von der Ukraine, Afrika, Naher Osten bis hin nach Lateinamerika (Venezuela etc.).  Afrika ist für die PMC aber ein besonderes Terrain.[34] Das russische Interesse an der dürren Region Afrikas bezieht sich auf Gold, Diamanten und Uran.  Das Gold wird zu einem Teil in Dubai umgeschmolzen und gelangt nicht selten über „Sanktions“-unkritische Umwege in die Schweiz, die Rekordmengen Gold aus Russland importiert und so die Kriegskassen des Kremls füllt. Die Schweiz hintertreibt die Sanktionen, wo es nur geht.[35]


Insbesondere im arabischen Bereich der Sahel-Region haben sich relevante sozialrevolutionäre Bewegungen gegen die Militär-Diktaturen gebildet. Auch in arabischen Staaten wie den Irak, Libanon und Algerien waren in der 2019er Demokratie-Bewegung zuvor Hunderttausende junger Menschen für Freiheit und Demokratie auf die Straßen gegangen. Es war eine „Arabellion 2.0“, die den Sahel-Staat Sudan in die Abschaffung der Scharia, Religionsfreiheit, freie Medien und Bildung von Gewerkschaften führte.

Demokratie-Bewegungen

Seit dem Sturz von al-Bashir[6] waren sich zivile Führer und ihre militärischen Kollegen jedoch immer wieder uneins, wie der künftige Weg aussehen soll. Der Verdacht liegt nahe, dass die Militär-Elite zu keiner Zeit ein Interesse an einer Demokratisierung hatte, sondern nur die eigenen Privilegien sichern wollte. Kaum war der Kompromiss einer zivilen Beteiligung an der Übergangsregierung geschlossen, schossen die Armeen wieder auf Demonstranten. Die zivile Beteiligung diente nur dem Einhalt des Protestes.

Ähnlich verhielt es sich in Ägypten, wo im Jahr 2013 nach wochenlangen Massenprotesten Präsident Mursi am 3. Juli 2013 durch einen Putsch unter Abd al-Fattah as-Sisi abgelöst wurde. Es kam aber nicht zur Demokratisierung und Abkehr vom Islamismus der Muslimbrüder: jegliche demokratische Opposition wurde im Keim erstickt, incl. Todesurteilen und Hinrichtungen.[7]Ägypten kann als negative Blaupause für die sudanesischen Militärs angesehen werden.

Die Armeen diktieren die Wirtschaft

Am 14. März noch vor Ausbruch der militärischen Auseinandersetzung wurde die leidige Ausbeutung des Landes durch die Militärs im ADF (Africa Defense Forum) thematisiert:

„Das sudanesische Militär ist stark in die Wirtschaft des Landes eingebunden, von Goldminen über landwirtschaftliche Felder bis hin zur Waffenherstellung. Dazu gehören die sudanesischen Streitkräfte (SAF), angeführt von Putschführer General Abdel Fattah al-Burhan, und die Rapid Support Forces (RSF) unter Führung von al-Burhans Stellvertreter und Hauptkonkurrenten General Mohamed Hamdan Daglo, auch bekannt als Hemedti (kleiner Mohammed).“[8]

Beide Armeen sind involviert und es liegt der Verdacht nahe, dass es genau um diese Vorherrschaft über die Ressourcen geht. Die Eliten der SAF verfügen über Hunderte Unternehmen in diesem Sektor: Das Militär ist gleichzeitig führende Unternehmerschaft. Es handelt sich um die MILITARY INDUSTRY CORPORATION – MICI, die über den militärischen Bereich hinaus aktiv ist. Zum Portfolio zählen auch Ölförderung, Getreidemühlen, Bauunternehmen, Mobilfunk, der Import von Elektronik. Diese Einrichtung würde bei freien Wahlen im Land zumindest zur Disposition stehen können.[9] Im ADF-Bericht ist dann auch zu lesen, dass nicht nur al-Burhan profitiert, sondern auch Kontrahent Daglo alias Hemedti Ressourcen besetzt.

„Hemedti pflegt enge Beziehungen zur Wagner-Gruppe und zu Russland. Wagner begann unter dem ehemaligen Diktator Omar al-Bashir mit eigenen Bergbaubetrieben im Sudan und unterhält weiterhin Beziehungen zu SAF und RSF. Durch seine Vereinbarungen mit der sudanesischen Führung schmuggelt Wagner jedes Jahr Tonnen von Gold aus dem Sudan, um Russland dabei zu helfen, internationale Finanzsanktionen zu umgehen, die nach der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 verhängt wurden. Der Schmuggel kostet den Sudan Millionen von Dollar an entgangenen Staatseinnahmen in einer Zeit, in der die Finanzen des Landes prekär sind.“[10]

Interessant ist dabei die indifferente Beziehung der Putin‘schen Wagner-Truppen bzw. seiner Firma Meroe Gold (Tochterfirma der M-Invest)[11] zu beiden Armeen. Das reguläre Militär unterhält zudem offizielle Beziehungen zum Kreml, der großes Interesse an einer Militär-Basis am Roten Meer hat. Das umtreibt den Kreml schon lange und sollte das russische Tor zum Kontinent Afrikas werden. Das Vorhaben wurde mit der Absetzung von Omar al-Baschir unter Hamdok weiterverfolgt und erst 2021 von der zivil-militärischen Übergangsregierung gestoppt. Russland und Wagner-Chef Prigoschin hoffen nun auf einen für sie günstigen Ausgang des Konflikts. Ihnen ist es gleich, wer gewinnt, denn sie pflegen zu beiden Armeen intensive Kontakte. Daglo hielt sich am Tag nach der Russland-Invasion im Kreml auf und verteidigte Putins Krieg.[12] Beide verfolgen das Ziel einer Vermeidung demokratischer Strukturen, denn eine zivile Regierung könnte Schürfrechte beschneiden und das Projekt am Roten Meer gefährden. Eine offene demokratische Gesellschaft könnte die illegalen Geschäfte offenlegen. So versuchte Prigoschin über die sudanesische Scheinfirma al-Solag die Sanktionen gegen seine Firma zu umgehen. Der zivile Regierungs-Teil Sudans hatte inzwischen ein Antikorruptionskomitee gegründet, das im September 2021 einen detaillierten Bericht an die Streitkräfte mit Beweisen für den Transfer von Meroe Gold an al-Solag lieferte. Die Regierung wurde aufgefordert, das „Verbrechen gegen den Staat“ zu stoppen. Einen Monat später wurde durch Daglo und al Burhan geputscht und das Komitee aufgelöst.[13]

Der aktuelle de-facto-Führer General Abdel Fatah al-Burhan (RSF) ist in Ägypten an der Militärakademie ausgebildet worden und die ägyptischen und sudanesischen Armeen haben einige gemeinsame Übungen durchgeführt. Der Einfluss Ägyptens ist mehr als deutlich, sowohl militärisch als auch politisch-ideologisch. Der Anstoß für den Ausbruch des Krieges kam dann auch durch Ägypten, dass im nordsudanesischen Merowe Soldaten und Kampfflugzeuge lieferte, um al-Burhan zu unterstützen. General Daglo vom RSF befürchtete, dass diese ägyptischen Jets seine Armee angreifen könnten und ließ 27 Ägypter am 15. April inhaftieren, woraufhin die Gefechte ausbrachen.[14] Die Ägypter sind inzwischen frei, aber der Konflikt nahm seinen Lauf.

Die wirtschaftliche Lage

Sudan

Der Verlust der südlichen Ölfelder seit der Abspaltung des afrikanisch geprägten Südsudan im Jahr 2011 führte bei beiden Staaten zur andauernden Wirtschaftskrise. Auch, weil ein konfliktbeladenes Land keine Investoren anzieht. Zudem hatte die systemische „Krankheit“ von Öl-Staaten auch den Sudan befallen: Vernachlässigung der Binnen-Wirtschaft, besonders der Landwirtschaft. Es wäre es für den Sudan kein Problem, sich und die Anrainer-Staaten zu versorgen. Der Nil gibt genug her, es fehlt an notwendiger Infrastruktur für Bewässerung, Straßen, klima-resiliente Getreidesorten, Düngemittel und Silos. Stattdessen werden 80 % des Weizens importiert. Davon liefern Russland und die Ukraine Hauptlieferant 2/3. Der Weltmarktpreis explodierte im Jahr 2022 auf das Doppelte. Die latent regierungsunterstützende Stadtbevölkerung ist traditionell Weizen-Abnehmer, während auf dem Land Hirse angebaut und konsumiert wird. Mit den Dürren gingen immer mehr Landbewohner in die Armenviertel der Städte in der Erwartung, das subventionierte Weizenbrot erhalten zu können. Die Kürzungen der Subventionen und der Mangel an bezahlbaren Weizen waren maßgeblich für die Absetzung des in Städten eher unterstützten al-Bashir. Die Städte standen nicht mehr an seiner Seite.[15] Die ökonomischen Versäumnisse ließen Tribut zollen und. Erinnerungen an den Zusammenbruch der Sowjetunion werden wach.

Wie auch in Russland profitiert die Machtelite vom Export werthaltiger Ressourcen. Die Bevölkerung musste hingegen eine Verdreifachung von Brotpreisen hinnehmen, weil Subsistenzwirtschaft und auch marktlicher Anbau – wohl auch wegen der Dürren – nicht mehr ausreichten. Eine Protestbewegung war die Folge.  Grafik 3 zeigt den ökonomischen Absturz im Sudan. Inzwischen ist das auch von Dürren geplagte Äthiopien am Sudan vorbeigezogen, auch weil China stark unterstützt. Der Südsudan wurde durch den Öl-Preisverfall im Jahr 2015 besonders getroffen und entwickelt sich nun synchron zu Äthiopien. 

Aussagen zur Arbeitslosigkeit sind statistisch nicht relevant, da besonders außerhalb von Ägypten Subsistenzwirtschaft und hoher Anteil von Landwirtschaft vorliegt. In Ägypten sinkt die Arbeitslosenquote seit 2015 kontinuierlich, was sich auch im BIP pro Kopf ab 2017 manifestiert. Interessant ist die ähnliche Entwicklung vom Sudan vor der Abspaltung des Südens mit Ägypten in den Jahren von 2004 bis 2008. Der zur Abspaltung führende Sezessionskrieg hinterließ danach deutliche Spuren wirtschaftlicher Rückschläge: Aus Armut wurde noch mehr Armut. Die Inflation liegt im dreistelligen Bereich.

Wie bitter die Lebenssituation im Sudan und Südsudan ist, zeigt auch die folgende Tabelle anderer Kennzahlen als das BIP pro Kopf. Der Südsudan belegte im Human Development Index[16] den global letzten Rang. Aber auch Sudan und Äthiopien rangieren wie auch andere Sahel-Staaten weit hinten, was auch den enormen Migrationsdruck nach Europa begründet. Die Indizes sind signifikant desaströs. Es ist die Kombination von extremer Armut und Rechtlosigkeit unter einer herrschenden Elite vornehmlich aus Militärs, die über die entsprechenden Waffen und Unternehmen zum Abbau von Ressourcen wie Gold verfügen. Das sind die Fluchtursachen. Sudanesisches Gold und Diamanten gehen nach offiziellen Zahlen zu über 25 % des Exports nach VAE (Vereinigte Arabische Emirate), Saudi-Arabien und Ägypten.[17] Der Schmuggel über Russland lässt sich nicht quantifizieren, dürfte aber laut Insidern mindestens so hoch sein.[18] Es bestehen auch Schätzungen von 90 % Schmuggel der Goldproduktion im Sudan. Russland betreibt dieses Geschäft schon seit dem Jahr 2014, als die ersten Sanktionen wegen der Krim-Annektion wirkten. Gold lässt sich nicht „einfrieren“ und es lässt sich auch nur erschwert beschlagnahmen solange der Transport unter dem Radar erfolgt. Schon aus diesem Grund ist das Engagement Russlands in Afrika relevant. Es hilft die Staatskasse zu füllen. Der Preis für das RSF-Engagement sind Moskaus Waffen und Militär-Ausbildung.[19]Diese Waffen, darunter Boden-Luft-Raketen, werden aktuell gegen die SAF eingesetzt. Die wiederum ist ebenso „russisch“ bestückt: Die Luftwaffe verfügt über zig Kampf- und Transporthubschrauber und Kampfjets.[20]Für das sudanesische Volk fällt nichts ab.

Südsudan

Der Südsudan hingegen exportiert zu ca. 80 % Rohöl/Mineralien von der Gesamtausfuhr. Die Ressourcen sind ungleich auf die Sudan-Staaten verteilt, die Ausfuhr-Zahlen werden seit 7 Jahren nicht zuverlässig veröffentlicht. Zahlen zum GINI-Index enden im Jahr 2016 und sind zudem Phantasiewerte. Subsistenz- und Schattenwirtschaft (auch Schmuggel) erschweren eine aussagefähige Statistik. Sudan und Südsudan wurden im Jahr 2022 als TOP7 der fragilsten Staaten bewertet. Spitzenreiter war zu diesem Zeitpunkt der Jemen. Und überall mischt Saudi-Arabien erheblich mit.

Indizes und KennzahlenFragile State Index 2022 (Ranking n=179)Human-Rights 2021 (10 = totale Diktatur)HDI (n=191) (1,0 = Perfekte Bedingungen)Anteil Landwirtschaft/BIPPopulation in Mio.
Sudan107,1 (7)9,10,508 (172)21 %45,6
South-Sudan108,4 (3)no data0,385 (191)20,9 %10,8
Egypt86,3 (42)9,50,731 (97)11,83 %109,3
Ethiopia99,3 (13)8,70,498 (175)37,5 %120,3
Germany23,6 (167)0,80,942 (9)1,2 %83,2

Daten: https://fragilestatesindex.org/global-data/; WKO; theglobaleconomy.com ©te

Die Haltung der Golf-Staaten

De-facto-Staatschef al-Burhan pflegt enge Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und Ägypten. Es sind allesamt Staaten, die beide Armeen ermutigten, den Langzeit-Herrscher al-Bashir zu stürzen. Die Proteste im Land wurden als Gefahr angesehen, auch im Hinblick auf ein Übergreifen auf die Golf-Staaten. Al-Bashir stand für die Misere des Sudans und es war eine naheliegende Lösung den Befehlshaber abzusetzen, um einen kompletten Umsturz zu verhindern. Das Militär sollte im Spiel bleiben.

Die Golfstaaten leisteten dem Sudan beträchtliche Wirtschaftshilfe, als sudanesische RSF-Truppen Daglos in der von Saudi-Arabien geführten Koalition eingesetzt wurden, um gegen die mit dem Iran verbündeten Huhti-Rebellen im Jemen zu kämpfen. Saudi-Arabien und Iran befeuern einen inneren Konflikt im Jemen, wo sich die schiitischen Huhti-Rebellen gegen die jemenitische Regierung stellen, weil sie sich in ihrer Gemeinschaft als diskriminiert wähnen. Der schiitische Iran unterstützte die Rebellen finanziell-militärisch und die Golf-Staaten unterstützten die sunnitische Regierung Jemens unter Abed Rabbo Mansur Hadi: Ein Stellvertreterkrieg um die Vorherrschaft in Nahen Osten.

Die RSF-Truppen können in diesem Kontext durchaus als Söldner bezeichnet werden, denn die Finanzhilfen für den Sudan werden mit deren Einsatz im Jemen und auch Libyen gerechtfertigt. Im Jahr 2015 flossen 1 Milliarde US-Dollar zur sudanesischen Zentralbank. Die RSF half mit zigtausenden Kämpfern aus.[21]Inzwischen haben sich der Iran und Saudi-Arabien wieder diplomatisch angenähert, was zumindest den Konflikt im Jemen etwas entschärft hat. Das ist auf Initiativen Chinas zurückzuführen. Es wird von China eine multipolare Weltordnung angestrebt, in der anti-amerikanische Kräfte gebündelt werden sollen. Beim Iran liegt eine Anteilnahme auf der Hand. Saudi-Arabien verhält sich eher opportunistisch, ist aber von den USA als Schutzmacht enttäuscht.[22]Die Saudis sind der zweitgrößte Öl-Lieferant Chinas und damit ökonomisch mit China inzwischen enger verbunden als mit den USA.

RSF-General Daglo ist reich und mächtig

Daglo hatte sich schon unter dem auch von ihm gestürzten al-Bashir „verdient“ gemacht. Seinen Aufstieg hat er auch al-Bashir zu verdanken. Daglo stammt aus dem Kreis arabischer Nomaden, die sich im Konflikt gegen afrika-stämmige Acker-Bauern befinden. Das Epizentrum befindet sich im bodenstoffreichen Darfur, das am Tschad und der Zentralafrikanischen Republik grenzt. Die Auseinandersetzungen in Darfur kosteten mehrere Hunderttausend Tote und einige Millionen Vertriebene. Die meisten Opfer waren schwarzafrikanische Rebellen, die von den arabischen Herrschern der Hauptstadt Khartum unterdrückt werden. Daglo hat als Anführer der Reiter-Nomaden (Dschandschawid) einen großen Anteil an der Niederschlagung der Proteste und gründete maßgeblich die RSF. Im Zuge der Protest-Niederschlagungen beschlagnahmte Daglo diverse Goldminen, die sein Vermögen vervielfachten und das Interesse Russlands bzw. der Wagner-Gruppe weckten. Daglos RSF sollte regierungsseitig auch für die Beendigung des Menschenhandels an den Grenzen Sudans – z.B. zu Libyen – eingesetzt werden. Inwieweit die RSF das tatsächlich umsetzte, lässt sich schwer ermitteln. Es kam wie Amnesty International berichtete zu Plünderungen, Folterungen, Vergewaltigungen und Niederbrennen von Dörfern durch die RSF in großem Stil.[23] Auch chemische Waffen wurden eingesetzt. Die RSF-Kämpfer wurden mit staatlichen Ausweisen autorisiert. Die RSF richtete ein staatlich abgesegnetes Blutbad an, dass fortan unter dem Namen Darfur-Massaker geführt wird. Die EU finanzierte die Aktivitäten zur Steuerung der Migrationen aus dem Nahen Osten und war somit indirekt und wohl auch nichtwissend an der Finanzierung der RSF beteiligt.[24]

Das gescheiterte Abkommen

Das Abkommen nach dem zweiten Putsch, der gegen den zivilen Part der Regierung aus Militär und Zivilgesellschaft gerichtet war, sollte auf dem Papier die Öffnung für demokratische Wahlen und eine Zivilregierung festlegen. Aber es scheint nicht die wahre Absicht der Kontrahenten zu sein, die Macht abzugeben. Angeblich beklagte Daglo die Präsenz vieler Islamisten in der SAF und wollte deshalb die Integration der RSF in die reguläre Armee aufschieben. Es liegt aber näher, dass beide Generäle auf Vorherrschaft bestehen und kein Interesse an einer Demokratisierung haben. Der Rückzug in die Kasernen könnte die Privilegien resp. Rohstoff-Handel einschränken bzw. beseitigen.

Die Sahel-Region, die Golf- und Nachbarstaaten sind mehr oder weniger autoritär geführt. Militär-Diktaturen sind die Regel, islamische und nicht-islamische Demokratie-Bewegungen werden regelmäßig niedergeschlagen. Auch SAF und RSF haben nie etwas anderes in Taten verfolgt. Die zivilen Ansätze nach 2019 bis 2021 wurden beendet und es wurde erneut auf Demonstranten geschossen. Das gesamte Umfeld besteht aus entrechteten Völkern, wenig volkswirtschaftlicher Entwicklung, guten Rohstoff-Vorkommen, angeschlagenen Landwirtschaften und hochgerüsteten Staaten. Die Regierungen nutzen die Einnahmen der Ressourcen zur Ausrüstung von Armeen und noch wichtiger zur Rekrutierung von Milizen in den Regionen mit Protestpotenzial. So wurde Daglo „herangezüchtet“. Die Ironie des Schicksals ist der ungebremste Machthunger des RSF-Generals. Das Muster der Unterdrückung ist überall in der Region ähnlich. Und Russland passt perfekt in diese Konstellation. 

Nun ist der afrikanische Kontinent auch Opfer kolonial-imperialistischer Rohstoff- und Menschenhändler-Nationen. Frankreich und UK und im Nachgang auch die USA – mit den „angeschlossenen“ Organisationen IWF und Weltbank – haben viel dafür getan, dass die parlamentarische Demokratie in Afrika keine Hochkonjunktur erfährt. Russland und China sind die Türen weit geöffnet worden, um in den Autokratien erfolgreich zu sein und in den Augen der Afrikaner Schutz vor dem profitmaximierenden Westen zu bieten.

China hat keine Freude am Sudan

China hat viel für die Infrastruktur in Afrika getan und Russland hat den Kontinent mit Waffen ausgerüstet. Im Gegenzug gab es Schürfrechte und Militärbasen. China ist nicht nur im Sudan größter Handelspartner (Daten von 2018) gewesen,[25]sondern in ganz Afrika. In den Jahren 2015 bis 2018 investierte China über 60 Mrd. US-Dollar in den Kontinent, freilich nicht aus altruistischen Motiven. Das Ergebnis ist die aktuelle Handelsmacht Nr.1 in Afrika. Im Sudan hat sich China zurückgezogen, da die Öl-Ressourcen deutlich mehr im Südsudan liegen und auch aufgrund finanzieller Probleme nicht mehr viel gefördert wurde. Der Sudan war sechstgrößter Öllieferant Chinas und ist aktuell fast bedeutungslos. Die kommunalen Auseinandersetzungen bzw. Niederschlagungen der Protestbewegungen in Darfur, Süd-Kordofan und Blue Nile haben den Sudan ruiniert. Chinas Investitionen für Energie- und Verkehrsprojekte im Sudan/Südsudan von 6 Mrd. US-Dollar von 2003 bis 2010 schrumpfte nach dem Sezessionskrieg in 2011 auf mickrige 143 Mio. US-Dollar.[26]  Das Engagement hat sich im Sudan nicht ausgezahlt und China hat die Grenzen der Einflussnahme erkennen müssen. Für den Gesamtkontinent gilt diese Feststellung nicht und Chinas Einfluss ist nach wie vor groß. In Äthiopien hat China die Rolle der verlängerten Werkbank der Industrienationen weitergegeben. Dort werden im Niedrigstlohnsektor Schuhe und Textilien für den europäischen Markt hergestellt. Die Fabriken wurden von China erstellt. Das bringt das Land ähnlich voran wie Vietnam und Bangladesch. Und so war es in China auch vor der Hyper-Globalisierung der Jahrtausendwende. Das BIP pro Kopf in China aus dem Jahr 2000 entspricht dem Wert Äthiopiens von 2021. China ist für Afrika auch Vorbild ökonomischer Entwicklung.

Huawei bohrt sich in die Kommunikationsinfrastrukturen Afrikas, dass sich an den Boykott-Aufrufen Washingtons nicht beteiligt. Ein Internet ohne Huawei ist in Afrika aktuell nicht möglich. Von Verkabelung über Endgeräte bis hin zu Streaming-Angeboten ist China mit Huawei dominant. Konkurrenz entsteht auch eher regional durch Staaten wie die VAE und die Türkei, die auch erkannt haben, dass Afrika der letzte wachsende Kontinent ist. Das gilt auch für den Verbrauchermarkt.[27]  

UNO

Die UNO hatte das Thema Sudan/Südsudan seit 1996 bis zum März 2022 185-mal auf der Agenda. Es ist nicht so, dass es ohne Wirkung blieb. Es wurde sanktioniert und dann wieder aufgehoben, es wurde UNMISS (Mission der Vereinten Nationen zur Absicherung des Friedens im Sudan) zum Schutz der Zivilbevölkerung eingerichtet. Das Mandat wurde ständig verlängert. Erst im November 2022 wurde mit dem UNISFA, der Interims-Sicherheitstruppe der Vereinten Nationen für die entmilitarisierte Zone Abyei zwischen Sudan und Südsudan, das Mandat verlängert.[36] Ohne die UNO wäre des Sezessionsprozess zwischen Sudan und Südsudan entweder nicht erfolgreich abgeschlossen worden oder es hätte zumindest deutlich mehr Opfer hervorgebracht. Abyei wäre nur ein kleiner Teil des Konflikts zwischen arabisch-muslimischen Nomaden des Sudans und Ackerbauern des Südsudans.

Die UNITAMS[37] wurde von der UN in Karthum im Jahr 2020 installiert, um den demokratischen Prozess im Sudan zu unterstützen und Waffenstillstände zu überwachen. Davor hatten UN und AU (Afrikanische Union) die „African Union/United Nations Hybrid Operation in Darfur“ (UNAMID) als gemeinsames Projekt im Einsatz, um die Region zu stabilisieren und humanitäre Hilfe zu leisten. Der Aufwand der UN war wie zu ersehen gewaltig. Das Ergebnis ist seit der Sezession des Südsudans sehr unbefriedigend. Die UN ist immer dann schwach, wenn der Sicherheitsrat uneins ist. Im Fall Sudan rührt die Wagner-Truppe Prigoschins seit dem Jahr 2017 in dem Konflikt. Russlands verdeckter und verlängerter Arm rüstet die para-militärische RSF aus, um das für Russland wichtige Gold zu sichern. Russlands Außenminister Lawrow hatte im Sicherheitsrat bekräftig, dass Russland das Recht hätte, die Wagner-Gruppe einzusetzen. Wiederum wird auch die reguläre Armee SAF von Russland beliefert. 87 % der Waffen wurden von Russland geliefert.[38]Aus beiden Armee-Kanälen fließt Geld bzw. Gold. Dabei sind es nicht Söldner wie etwa in Libyen oder der Ukraine, die für Gruppen im Sudan die Waffen in die Hande nehmen. Es sind Waffenlieferungen auf der einen Seite und Firmen, die sich auf die Ressourcen fokussieren. Darüber hinaus wird die nationale Kommunikation über Cyber-Infiltrationen der Wagner-Gruppe beeinflusst.[39]

Wie geht es weiter?

Die UNO ist nicht in der Lage, die Situation zu befrieden. Das gilt auch für die EU. Die aktuellen Waffenstillstands- und Friedensgespräche werden durch die USA, UK, Golf- und einige afrikanische Staaten initiiert. China ist nicht involviert und Russland ist aufgrund der ambivalenten Beziehung nicht in der Lage, Position zu beziehen.

Unter dem Strich haben diese Akteure genauso wenig Interesse an der gesellschaftlichen Entwicklung Afrikas wie die alten Kolonialisten Westeuropas und den USA. Die Kolonialisten haben heute nur andere Namen; China betreibt die Infiltration subtiler und auf den ersten Blick sympathisch. In atemberaubendem Tempo werden Staudämme, Flughäfen, Bahnlinien, Industrieparks errichtet. Dafür gewährt China den Staaten Darlehen und schafft enorme Abhängigkeiten. Viele der Schuldner mussten Peking inzwischen bitten, die Tilgungszeit zu verlängern. Die Konditionen waren von vornherein nur gut für China.[28] Russland geht mit den Wagner-Truppen grobschlächtig an die Einflussnahme. Unfreiheit ist die gemeinsame politische Formel, denn auch China schaut nicht gern zu, wenn wie im Sudan der Return on Investment ausbleibt. In Dschibuti am Horn von Afrika besteht bereits eine chinesische Marinebasis. China ist nach Russland zweitgrößter Waffenlieferant und bildet afrikanische Militäreinheiten in China aus. Über eine Millionen Chinesen sind in Afrika im Infrastruktur-Bereich incl. Militär aktiv.[29]

Die Lebensverhältnisse in der Sahel-Region haben sich nicht verbessert, denn es hat kaum menschenwürdige Arbeitsplätze geschaffen. Die Erderwärmung mit den Dürren und der Sahara-Ausdehnung haben das Armutsniveau der Subsahara noch weiter verschärft. Nur eines muss in diesem Zusammenhang herausgestellt werden. Die Migration der AfrikanerInnen geht gen Westeuropa und nicht nach Russland oder den Nahen Osten Asiens. Im Fall China sind nun auch billige Arbeitskräfte für industrielle Fertigung gefragt. Das könnte ein Game-Change bewirken. China hat es selbst vorgeführt. Der Westen sollte Chinas Strategie für Afrika übernehmen und bessere Konditionen anbieten. Es ist auch ein Wettbewerb der Systeme und der Westen hat noch einiges gutzumachen. Das Problem liegt im „bad Governance“ der afrikanischen Autokratien. Die Führungseliten müssten Angebote bekommen, die sie nicht ausschlagen können. Es könnten Prämien sein, die sich an den Indizes aus der Tabelle oben orientieren.

Das klingt ein wenig nach „Nation-Building“, aber es muss im ersten Schritt nicht die vollkommene parlamentarische Demokratie sein. Es ist auch ein kein Abschütteln feudaler Fesseln. Es geht erst einmal um eine konsequente Entwicklung aus der Armut heraus. „Afghanistan“ darf nicht wiederholt werden. Dass in der Zentralafrikanischen Republik inzwischen „russisch“ als erste Fremdsprache gelehrt wird, sollte zu denken geben.[40]


[1] Paul Starzmann 2023; o.S.: Brutaler Machtkampf im Sudan. https://www.tagesspiegel.de/internationales/ brutaler-machtkampf-im-sudan-wie-zwei-generale-ein-ganzes-land-in-brand-stecken-9692396.html. 29.04.2023

[2] Taz 2023; o.S.: Weiter Kämpfe trotz Feuerpause. https://taz.de/Krieg-im-Sudan/!5931291/. 29.04.2023

[3] In den Sezessionskriegen des Südsudan ging es auch um Öl, dass zu 75 % im Südsudan vorrätig ist. 2011 wurde per Referendum unter Überwachung durch die UN die Abspaltung mit knapp 99 % der Stimmen beschlossen. Der mehr christliche südliche Teil des Sudans wurde bis dahin vom islamischen Norden dominiert.

[4] Jannik Deters 2022; o.S.: Am umstrittensten Staudamm Afrikas beginnt die Stromproduktion. https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-126-grand-ethiopian-renaissance-dam-am-umstrittensten-staudamm-afrikas-beginnt-die-stromproduktion/27686628.html. 27.04.2023

[5] Johannes Dieterich 2022; o.S.: Konflikte in der Sahelzone: Der perfekte Sturm. https://www.fr.de/politik /konflikte-in-der-sahelzone-der-perfekte-sturm-afrika-reportage-91930127.html. 28.04.2023

[6] Unter seinem Regime kam es zum Genozid an den christlich-afrikanischen Ackerbauern. Die Zahl der Opfer wurde mit über 300 Tausend angegeben. Seitdem wird al Bashir als Kriegsverbrecher geführt und ist inhaftiert. Russland erkannte den Haftbefehl aus dem Jahr 2009 in der Funktion als UN-Sicherheitsrat nicht an. Nach al Bashir wurde eine im Sudan gefertigte „Panzer-Linie“ benannt, die das Militär im Sudan besonders schlagkräftig macht. Die Armee gilt als drittstärkste Afrikas und widerspricht der Wirtschaftskraft Sudans eklatant.

[7] Thomas Schmidinger 2022; o.S.: Eine zweite Welle der Demokratiebewegung. https://www.derstandard.de/story/2000108913653/eine-zweite-welle-der-demokratiebewegung.

[8] ADF 2023; o.S.: Protesters Demand That Sudan Armed Forces Stop Gold Mining, Clean Up Polluted Sites. https://adf-magazine.com/2023/03/protesters-demand-that-sudan-armed-forces-stop-gold-mining-clean-up-polluted-sites/. 27.04.2023

[9] Deutschlandfunk 2021; o.S.: Was hinter dem Umsturz im Sudan steckt. https://www.deutschlandfunk.de /militaerputsch-was-hinter-dem-umsturz-im-sudan-steckt-100.html. 29.04.2023

[10] ADF 2023

[11]  Nima Elbagir 2022; o.S.: Russia is plundering gold in Sudan to boost Putin’s war effort in Ukraine. https://edition.cnn.com/2022/07/29/africa/sudan-russia-gold-investigation-cmd-intl/index.html. 28.04.2023

[12] Moritz Serif 2023; o.S.: Kreml-Chef Putin hat wohl auch im Sudan seine Finger im Spiel. https://www.fr.de/politik/putin-sudan-kaempfe-russland-ukrainem-krieg-news-92215929.html. 29.04.2023

[13] Nima Elbagir 2022; o.S.

[14] Thomas Seibert 2023; o.S.: Wie ausländische Akteure den Machtkampf im Sudan anheizen. https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/sudan-wie-auslaendische-akteure-den-machtkampf-im-sudan-anheizen-id66272906.html. 28.04.2023

[15] Andrea Böhm/Ismail Alshaikh 2022; o.S.: Brot, Gold und Tränengas. https://www.zeit.de/2022/29/sudan-weizen-unruhen-demokratiebewegung. 29.04.2023

[16] Der Human Development Index (HDI) ist ein zusammengefasster Wert der menschlichen Entwicklung in drei Dimensionen im geometrischen Drittel: Gesundheit/Lebenserwartung, Bildung und Lebensstandard. 

[17] WKO 2022; o.S.: Länderprofil Sudan. https://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-sudan.pdf. 28.04.2023

[18] Anna Lemmenmeier 2022; O.S.: Sudan – einer von Russlands letzten Freunden. https://www.srf.ch/news /international/gold-waffen-und-militaerbasen-sudan-einer-von-russlands-letzten-freunden. 28.04.2023

[19] Nima Elgabir 2022; ebenda

[20] Defensemirror 2023, o.S.: How Russian Jets Are Turning the Tide of War in Sudan. https://www.defensemirror.com/news/34033#.ZE0BH3ZBzre. 29.04.2023

[21] Sebastian Sons 2022; S.3: Zwischen Machtprojektion und regionalen Rivalitäten. Das Engagement Saudi-Arabiens am Horn von Afrika. https://www.swp-berlin.org/assets/afrika/publications/kurzanalysen/MTA-KA02_2022_Sons_Zwischen_Machtprojektion_und_regionaler_Rivalitaet.pdf. 28.04.2023

[22] Monika Bolliger, Susanne Koelbl und Thore Schröder 2023; o.S.: Saudi-Arabien und Iran nähern sich an – und ein Dritter verliert. https://www.spiegel.de/ausland/saudi-arabien-und-iran-naehern-sich-an-israel-muss-sich-sorgen-machen-a-32a393f1-fa94-452f-8584-731c42c11b64. 29.04.2023

[23] Amnesty International 2016; S.3: HUMAN RIGHTS IMPACTS AND RISKS ASSOCIATED WITH THE KHARTOUM PROCESS. https://www.amnesty.org/fr/wp-content/uploads/2021/05/AFR5453372016ENGLISH.pdf. 28.04.2023

[24] Ska Keller 2017: Schriftliche Anfrage: Sudanesische Miliz RSF als Begünstigte von EU-Mitteln. https://www. skakeller.de/artikel/schriftliche-anfrage-sudanesische-miliz-rsf-als-beguenstigte-von-eu-mitteln. 28.04.2023

[25] Worldbank 2023; o.S.: Sudan Trade. https://wits.worldbank.org/CountrySnapshot/en/SUD. 29.04.2023

[26] Luke Patey/Eric Olander 2021; o.S.: What’s at stake for China in Sudan. https://www.diis.dk/en/research/whats-stake-china-in-sudan. 29.04.2023

[27] Cobus von Staden 2020; o.S.: Warum China für Afrika ein unverzichtbarer

[28] Bartholomäus Grill, Michael Sauga und Bernhard Zand 2019; o.S.: Die Billionen-Bombe. https://www.spiegel.de/wirtschaft/chinas-billionen-bombe-wie-peking-sich-die-welt-untertan-macht-a-00000000-0002-0001-0000-000164644666. 29.04.2023

[29] Reuters 2023; o.S.: China weitet militärische Präsenz in Afrika offenbar massiv aus. https://www.spiegel.de/ausland/china-weitet-militaerische-praesenz-in-afrika-offenbar-massiv-aus-a-e9f10753-c9b3-4529-8751-261687596c82. 29.04.2023

[30] IRC 2023; o.S.: Kämpfe im Sudan: Was Sie über die Krise wissen müssen. https://www.rescue.org/de/artikel/k%C3%A4mpfe-im-sudan. 30.04.2023

[31] Susanne Koelbl/UN-Sonderbeauftragter Perthes; o.S.: »Keiner kann den Krieg gewinnen, ohne das Land zu zerstören«. https://www.spiegel.de/ausland/sudan-uno-sonderbeauftragter-volker-perthes-warnt-vor-moeglichem-zerfall-a-cc7acfa6-6230-4804-8718-31b103eba07e. 01.05.2023

[32] Simone Schlindwein 2022; o.S.: Neurussland in den Tropen. https://taz.de/Moskaus-enger-Partner-in-Afrika/!5841283/. 01.05.2023

[33] David Ehl 2023; o.S.: Wagner-Gruppe in Afrika – viel mehr als nur Söldner. https://www.dw.com/de/wagner-gruppe-in-afrika-viel-mehr-als-nur-s%C3%B6ldner/a-64810830. 01.05.2023

[34] Steve Inskeep/Andreas Racz 2023; o.S.: Examining the Wagner Group, a private military company that Russia has relied on. https://www.npr.org/2023/02/06/1154739417/examining-the-wagner-group-a-private-military-company-that-russia-has-relied-on. 01.05.2023

[35] Thomas Ertl 2023; S. 141ff: Russia’s Expansion and Energy War Against the West. Metropolis Verlag. Marburg 2023.

[36] UN 2023; o.S.: Sudan. https://www.un.org/depts/german/de/sr-sudan.html. 01.05.2023

[37] UNITED NATIONS INTEGRATED TRANSITION ASSISTANCE MISSION IN SUDAN

[38] Euronews 2023; o.S.: Russlands Wagner-Söldner mischen im Sudan mit: Welches Ziel verfolgt Putin? https://de.euronews.com/2023/04/27/russlands-wagner-soldner-sudan-ziel-putin. 01.05.2023

[39] Cafiero/Alissa Pavia; o.S.: Russia’s Wagner Group in Africa: Growing concerns of the West. https://www.dailysabah.com/opinion/op-ed/russias-wagner-group-in-africa-growing-concerns-of-the-west. 01.05.2023

[40] Schlindwein 2022; o.S.

[41] Reuters 2022; o.S.: Sudan’s Hamdok quits as premier after failing to restore civilian government. https://www.reuters.com/world/africa/internet-services-appear-be-disrupted-sudans-capital-reuters-witnesses-2022-01-02/, 30.04.2023